Der Wissenschaftspreis

arne
 
Die Annette Barthelt-Stiftung gedenkt mit dem Preis inzwischen zum 37mal den vier Kieler Wissenschaftlern, die am 18. März 1987 bei einem Terroranschlag in Dschibuti, Afrika ums Leben kamen. Das Bild zeigt die Preisverleihung vom 17.03.2023 welche im Rahmen einer Festveranstaltung am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel stattfand. Von links nach rechts: GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes, Pianistin und Preisträgerin des "Jugend Musiziert"-Regionalwettbewerbs Sophie Carolina Abend, die Barthelt-Preisträgerinnen Dr. Cora Horstmann, Anna Christina Hans und Professor Dr. Arne Körtzinger 1. Vorsitzender der Annette Barthelt-Stiftung. Foto: Julia Gehringer, GEOMAR.

"Bis heute sind die verstorbenen Meeresforschenden unvergessen", betont Professor Dr. Arne Körtzinger, Professor für Marine Biogeochemie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und 1. Vorsitzender der Annette Barthelt-Stiftung. "Nur in internationalem Zusammenwirken kann es gelingen, einen gesunden und funktionalen Ozean zu erhalten. Mit unserer Stiftung halten wir das Gedenken an die Wissenschaftler hoch und setzen gleichzeitig ein starkes Zeichen für eine offene und kollaborative Meeresforschung in friedlicher Zusammenarbeit".In Erinnerung an die Opfer des Anschlags gründeten Überlebende und Angehörige die Annette Barthelt-Stiftung e.V. Sie prämiert seit 1990 jährlich herausragende Master- und Doktorarbeiten im Bereich schiffsgestützter Meeresforschung. "Mit dem Annette-Barthelt-Preis zeigen wir jungen Talenten: Eure Forschung leistet einen bedeutenden Beitrag, um das System Ozean in Zukunft noch besser zu verstehen", so Professor Körtzinger.

Hier auf dieser Seite werden alle Preisträgerinnen und Preisträger des Wissenschaftspreises, ihre preisgekrönten Arbeiten sowie ihr weiterer Lebensweg kurz vorgestellt. Zum Aufsuchen des jeweiligen Jahres klicken Sie bitte auf die entsprechende Jahreszahl.

Jetzt NEU: Die Arbeiten der Preisträger können hier eingesehen werden.

Preisträger 1990 l 1991 l 1992 l 1993 l 1994 l 1995 l 1996 l 1997 l 1998 l 1999 l 2000 l 2001 l 2002 l 2003 l 2004 l 2005 l 2006 l 2007 l 2008 l 2009 l 2010 l 2011 l 2012 l 2013 l 2014 l 2015 l 2016 l 2017 l 2018 l 2019 l 2020 l 2021 l 2022 l 2023 I 2024

Preisträger in chronologischer Auflistung

  • Preisträger des Jahres 1990
  • Dr. Angela Jenisch-Anton, geboren 1961, und Dr. Hans Hermann Richnow, geboren 1956, studierten beide Geologie-Paläontologie an der Universität Hamburg. Den Annette Barthelt-Preis erhielten die beiden Wissenschaftler für ihre Publikation über die hydrothermale Erdölbildung in Sedimenten des Roten Meeres. In einzelnen Tiefgebieten dieses Meeres lagen erdölimprägnierte Sedimente und Massivsulfide vor, deren organische Bestandteile untersucht wurden. Aufbauend auf Ergebnissen aus einem 3jährigen Studienaufenthalt an der Université Louis Pasteur in Strasbourg untersucht Dr. Jenisch-Anton zur Zeit am Institut für Biogeochemie und Meereschemie der Universität Hamburg die Möglichkeiten eines biologischen Abbaus von hochmolekularen organischen Substanzen. Dr. Richnow arbeitet am selben Institut in den Bereichen Umwelt- und Meereschemie. Als Gastwissenschaftler war er in England, Frankreich und Uruguay tätig. Seinen Forschungsschwerpunkt bildet die Charakterisierung der Transformation organischer Schadstoffe in Böden, Gewässern und Sedimenten.
  • Dr. Claudia Thomsen, geboren 1963, studierte Biologische Meereskunde am Institut für Meereskunde in Kiel. Ihre Diplomarbeit von 1989 über die Biomasse und Vertikalverteilung planktischer Foraminiferen des Nordost-Atlantiks wurde mit dem Annette Barthelt-Preis ausgezeichnet. Dabei konnte sie über die Analyse von Aminosäuren der einzelligen Kleinstlebewesen Angaben zur Biomasse machen. Während ihrer Doktorarbeit im Sonderforschungsbereich 313 der Universität Kiel beschäftigte sich Frau Thomsen mit der Verfolgung pelagischer Prozesse mit Hilfe von biochemischen Komponenten am Beispiel der Alkenone. Nach Gastaufenthalten an Meereskundeinstituten in Plymouthund Oslo untersucht Frau Thomsen derzeit am GEOMAR Forschungszentrum in Kiel die regionale Anwendbarkeit geochemischer Indikatoren für die Abschätzung der Paläoproduktivität.
  • Preisträger des Jahres 1991
  • Dr. Martin Melles, geboren 1960, studierte Geologie/Paläontologie an der Universität Göttingen. Der Annette-Barthelt-Preis für Meeresforschung wurde Dr. Melles 1991 für seine Dissertation verliehen. Sie hatte die Rekonstruktion der spätquartären Umweltveränderungen am Kontinentalrand des südlichen Weddellmeeres (Antarktis) zum Ziel. Dr. Melles trat 1992 eine Stelle an der neu gegründeten Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Institutes an und hat dort eine Arbeitsgruppe aufgebaut.
  • Drs. Stefan Bräger, Jan Meißner, Georg Nehls und Martin Thiel wurden für ihre Arbeiten über die "Bestandserfassung mariner Vögel und Säuger im Wattenmeer und in der Kieler Bucht 1985-1990" ausgezeichnet. Diese Arbeiten umfaßten mehrere Veröffentlichungen, welche die Autoren bereits während ihres Studiums der Biologie an der Christian- Albrechts-Universität Kiel gemeinsam erstellt hatten. Dr. Bräger arbeitet am Marine Mammal Research Program in Texas, USA. Dr. Meißner arbeitet am Institut für Meereskunde Kiel als Gutachter für das Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein. Dr. Nehls führt derzeit ein Monitoringprogramm zur Kartierung von Miesmuscheln im Auftrag des Landesamtes für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer durch, und Dr. Martin Thiel untersucht das Brutfürsorgeverhalten von Krebstieren an der chilenischen Küste. Die vier Preisträger pflegen weiterhin enge Kontakte.
  • Preisträger des Jahres 1992
  • Prof. Dr. Angelika Brandt, geboren 1961, studierte Pädagogik und führte ihre Dissertation am Alfred-Wegener- Institut für Polar -und Meeresforschung in Bremerhaven durch. Ihre Dissertation zur Besiedlungsgeschichte der Antarktis am Beispiel der Isopoda vor dem Hintergrund der historischen Geologie, der Paläontologie und der Klimatologie wurde mit dem Annette Barthelt-Preis ausgezeichnet. Seit 1995 ist Frau Brandt Universitätsprofessorin für "Spezielle Zoologie" im Zoologischen Institut und Museum der Universität Hamburg.
  • Dr. Gerhard Schmiedl, geboren 1965, studierte Geologie und Paläontologie an der Universität Würzburg. Seine preisgekrönte Diplomarbeit von 1991 über die Rekonstruktion quartärer Ablagerungsprozesse in der antarktischen Tiefsee wurde an einem 14 m langen Sedimentkern durchgeführt. 1994 promovierte Herr Schmiedl am Alfred-Wegener- Institut in Bremerhaven und war danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Tübingen tätig. Zur Zeit hält er sich für ein Jahr im Rahmen eines Postdoc-Stipendiums an der Ohio State University in Columbus, USA, auf.
  • Preisträger des Jahres 1993
  • Andrea Detmer, geboren 1964, studierte bis 1992 in Bonn und Kiel Biologie und hat im Rahmen ihrer von der Annette Barthelt-Stiftung ausgezeichneten Diplomarbeit die ursprünglich aus der Medizin stammende Methode der Durchflußzytometrie in der Biologischen Meereskunde eingesetzt. Andrea Detmer promovierte Anfang 1995 am Institut für Meereskunde, Kiel, im Fach Biologische Meereskunde. Als Gastwissenschaftlerin hat sie sich in Australien an der Murdoch University, Perth, und an der University of Adelaide sowie in den USA am Scripps Institution of Oceanography, San Diego, aufgehalten. 1996 und 1997 war sie als Wissenschaftsreferentin im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie tätig und arbeitet seit 1998 als Wissenschaftsreferentin bei der Alexander von Humboldt-Stiftung.
  • Dr. Sebastian Gerland, geboren 1965, studierte Geophysik an der Universität Frankfurt am Main. Anschließend beschäftigte er sich im Rahmen seiner Dissertation am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven mit der zerstörungsfreien Untersuchung physikalischer Eigenschaften von marinen Sedimenten. Er promovierte 1993 im Fachbereich Geowissenschaften an der Universität Bremen. Seine Doktorarbeit über die Bestimmung der Dichte mariner Sedimente wurde mit dem Annette Barthelt Preis ausgezeichnet. Von 1993 bis 1996 setzte Sebastian Gerland seine Arbeit am Alfred-Wegener-Institut fort und arbeitete über die physikalischen Eigenschaften von Eis. Im Rahmen eines EU-Stipendiums konnte er die Forschung an Eis, nun hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften, am University College in London, England, fortsetzen. Seit 1997 arbeitet er am Norwegischen Polarinstitut in Tromsø über die Reflektivität (Albedo) von Schnee und Meereis auf Spitzbergen.
  • Dr. Christopher Ned Wold erhielt den Annette Barthelt Preis für seine am GEOMAR, Kiel, angefertigte Dissertation und ist seit 1997 am National Center for Atmospheric Research, Boulder, USA, tätig.
  • Preisträger des Jahres 1994
  • Dr. Beate Strehlow, geboren 1963, studierte Marine Ökologie an der Universität Rostock und promovierte dort 1993. Ihre preisgekrönte Doktorarbeit beschäftigte sich mit Untersuchungen an Aalen und Aal-Larven aus dem Nordatlantik. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser taxonomisch und ökologisch orientierten Arbeit untersuchte sie in den folgenden 5 Jahren das Material an Aalen und Aal-Larven von der Biologischen Anstalt Helgoland. Im Vordergrund stand hier die Frage, inwieweit morphologisch-meristische Parameter bei der Klassifizierung der Fische durch enzymatische und genetische Merkmale ergänzt werden können. Das Untersuchungsmaterial für die preisgekrönte Arbeit stammt von acht Forschungsexpeditionen in den Jahren 1982 bis 1989. Die Auswertung der Daten bildeten wichtige Argumente gegen bestehende Thesen zur Larvendrift der Aale im Atlantischen Ozean.
  • Dr. Bettina Bischof, geboren 1965, führte ihr Hauptstudium der Biologie an der Universität Bremen durch. Ihre am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven angefertigte und prämierte Diplomarbeit hatte den Temperaturbedarf für das Wachstum, die Reproduktion und das Überleben von grönländischen Algenarten zum Thema. In ihrer Dissertation, die sie 1996 vorlegte, beschäftigte sich Frau Bischoff-Bäsmann mit dem Temperaturbedarf und der Biogeographie mariner Großalgen aus unterschiedlichen geographischen Breiten. Die Temperaturansprüche der Arten wurden in Zusammenhang mit der jeweiligen paläoklimatischen Geschichte gebracht und zeigten, welch große Zeiträume für eine genetisch fixierte Änderung der spezifischen Temperaturansprüche einer Algenart erforderlich sind. Frau Bischoff-Bäsmann ist seit 1997 für den BAYER-Konzern tätig.
  • Preisträger des Jahres 1995
  • Philip Bethge, geboren 1967, studierte Biologische Meereskunde an der Universität Kiel und arbeitet derzeit an seiner Dissertation über das Schnabeltier Ornithorhynchus anatinus an der Universität in Tasmanien/Australien. Die Arbeit befaßt sich mit dem Energiehaushalt und der Tauchphysiologie des Schnabeltieres. Gleichzeitig arbeitet Herr Bethge als freier Wissenschaftsjournalist für deutsche Medien mit Veröffentlichungen im " Spiegel", "Kosmos" und "Geo". Seine preisgekrönte Diplomarbeit hatte das Tauchverhalten und den Energiehaushalt brütender Zwergpinguine in Tasmanien, Australien, unter Verwendung eines 18 m langen Wasserkanals, zum Thema.
  • Dr. Thorsten Reusch, geboren 1965, studierte Biologische Meereskunde an der Universität Kiel. Nach seiner Promotion in Kiel im Jahre 1994 verbrachte er zwei Jahre an der San Diego State University, USA, um über die Auswirkungen eingeschleppter Organismen auf einheimische Seegrasbestände zu arbeiten. Zur Zeit ist er als Marie-Curie- Stipendiat an der Universität Groningen beschäftigt und entwickelt molekulare DNA-Marker, um die Standortanpassung von Seegraspopulationen zu untersuchen. Im Rahmen seiner preisgekrönten Dissertation führte Herr Reusch als Forschungstaucher Freilandexperimente zu Wechselwirkungen zwischen Seegraswiesen und Miesmuschelbänken in der westlichen Ostsee durch. Dabei wurde auch der Einfluss von Seesternen und Strandkrabben auf die Ausbreitung der Miesmuscheln untersucht.
  • Solveig Bartels, geboren 1970, fertigte ihre preisgekrönte Diplomarbeit an der Universität Rostock an.
  • Preisträger des Jahres 1996
  • Dr. Jochen Knies, geboren 1969, studierte Geologie an der Universität Giessen. Seine mit dem Annette Barthelt - Preis ausgezeichnete Diplomarbeit behandelt die spätquartäre Sedimentation am Kontinentalhang nordwestlich Spitzbergens. Seine Untersuchungen verdeutlichten, daß der nördlichste Ausläufer des Golfstroms auch während der letzten Eiszeit bis in den Arktischen Ozean hinein eine saisonale Eisfreiheit im Europäischen Nordmeer bewirkte und damit direkt als Feuchtigkeitsquelle zur verstärkten Bildung von Inlandeismassen in Europa beitrug. Seit seiner Promotion am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven im Jahre 1998 lebt Herr Knies in Norwegen und arbeitet im Ocean Drilling-Schwerpunktprogramm an Sedimenten des Europäischen Nordmeeres.
  • Preisträger des Jahres 1997
  • Dr. Markus Harder, geboren 1965, studierte Physik an der Universität Bremen und arbeitet seit 1996 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Meereskunde in Kiel. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf Computermodellen der Atmosphäre, des Meereises und des Ozeans zur Untersuchung der Klimavariabilität im Nordatlantik und in den Polarrregionen. Seine preisgekrönte Doktorarbeit wurde am Alfred- Wegener-Institut in Bremerhaven angefertigt. In dieser Arbeit wurden die Rauhigkeit und das Alter des Meereises als zusätzliche Größen in ein Computermodell eingeführt. Herr Harder beabsichtigt, an der Universität Kiel seine Habilitation durchzuführen.
  • Boris Worm, geboren 1969, studierte bis 1995 Biologische Meereskunde am Institut für Meereskunde in Kiel. Seine prämierte Diplomarbeit führte er an der Dalhousie Universität in Halifax, Kanada, durch. Dort untersuchte er die Zonierung von Meeresalgen im unteren Gezeitenbereich. Zur Zeit fertigt er in Kiel eine Doktorarbeit über die Erhaltung und Gefährdung der Diversität und Funktion mariner Lebensgemeinschaften an. Dabei sollen neue Konzepte der ökologischen Forschung bei der Analyse und Lösung weltweit zunehmender Umweltprobleme Anwendung finden.
  • Preisträger des Jahres 1998
  • Dr. Uta Brathauer, geboren 1967, studierte Geologie und Paläontologie an der Universität Bremen und wechselte nach dem Diplom 1992 an das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, an dem sie bis 1996 ihre Dissertation anfertigte. Während dieser Zeit hatte sie Gelegenheit, an zwei Expeditionen mit dem deutschen Forschungsschiff Polarstern und dem französischen Forschungsschiff Marion Dufresne teilzunehmen. Ein DAAD-Stipendium ermöglichte einen Forschungsaufenthalt an der Oregon State University. In ihrer preisgekrönten Doktorarbeit beschäftigte sich Frau Brathauer mit dem Antarktischen Zirkumpolarstrom und konnte aus Sedimentablagerungen klimatische Veränderungen der letzten 300 000 Jahre rekonstruieren. Seit 1998 arbeitet sie am GeoForschungsZentrum Potsdam und beschäftigt sich nun mit der Klimageschichte der letzten 10 000 Jahre anhand von Seeablagerungen in der Westeifel.
  • Preisträger des Jahres 1999
  • Thomas Mock, geboren 1971, studierte Biologische Meereskunde am Institut für Meereskunde, Kiel, und fertigte seine 1998 eingereichte und prämierte Diplomarbeit am Institut für Polarökologie der Universität Kiel an. Seine ökologischen Untersuchungen zur Frühjahrsentwicklung arktischer Meereisalgengemeinschaften wurden bereits auf Kongressen vorgestellt und in einem Fachjournal publiziert.
  • Dr. Claudia Willamowski, geboren 1967, studierte Chemie an der Universität Kiel und fertigte 1994 - 1998 ihre Dissertation am GEOMAR in Kiel an. Ihre Dissertation zum Verteilungsmuster von Spurenmetallen im glazialen Nordatlantik zur Rekonstruktion der Nährstoffbilanz in benthischen Foraminiferen wurde mit dem Annette Barthelt-Preis ausgezeichnet. Frau Willamowski arbeitet zur Zeit am CEREGE in Aix-Marseille.
  • Preisträger des Jahres 2000
  • Dr. Katrin Meissner, geboren 1971, studierte Ingenieurwissenschaften und physikalische Ozeanographie in Frankreich. Ihre mit dem Annette-Barthelt-Preis ausgezeichnete Doktorarbeit untersuchte den Übergang von einem Interglazial zu einem Glazial sowie die Variabilität der thermohalinen Zirkulation im heutigen Klima mit einem Klimarechenmodell. Seit ihrer Promotion 1999 am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven arbeitet Frau Meissner an der University of Victoria in Kanada.
  • Birgit Obermüller, studierte biologische Meereskunde im Hauptfach. Ihre Diplomarbeit schrieb sie am "Institut für Polarökologie". Der Titel: "Charakterisierung arktischer Mesozooplanktongemeinschaften während einer Winter-/Frühjahrs- Übergangsperiode". In ihrer preisgekrönten Arbeit hat sie u.a. eine in der Abteilung Fischereibiologie am Institut für Meereskunde entwickelte biochemische Methode zur Klassifizierung des Ernähungszustandes von Fischlarven erstmalig erfolgreich an Copepoden angewendet. Sie ist derzeit am Alfred Wegener Institut in der Benthos-Arbeitsgruppe tätig..
  • Preisträger des Jahres 2001
  • Dr. Katrin Linse, geboren 1970, studierte Zoologie an der Christian Albrechts Universität in Kiel und wechselte nach dem Diplom 1996 an das Zoologische Institut und Museum, Universität Hamburg. In ihrer preisgekrönten Doktorarbeit beschäftigte sich Frau Linse mit den Magellanischen Mollusken (Muscheln und Schnecken) und ihren biogeographischen Beziehungen zum Antarktischen Ozean. Seit 2000 arbeitet sie am British Antarctic Survey (BAS) in Cambridge und beschäftigt sich nun mit Herkunft und Artbildungsraten der Marinen Biodiversität in der Antarktis am Beispiel der Muscheln. Im Jahr 2002 übernahm Frau Linse die Leitung des BAS Kernforschungsprojektes "Antarctic Marine Biodiversity: A Historical Perspective", das die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Antarktischen marinen Biodiversität untersucht. Derzeit wirkt sie massgeblich an der Planung der künftigen Forschungsschwerpunkte des British Antarctic Surveys mit.
  • Preisträger des Jahres 2002
  • Dr. Walter Geibert, geboren 1971, studierte in Trier Physische Geographie mit Schwerpunkten in den Geowissenschaften Geologie und Hydrologie. In seiner aktuellen Tätigkeit befasst er sich am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven mit der Anwendung natürlicher Radionuklide als Tracer für biogeochemische Prozesse im Ozean. In der prämierten Dissertation zeigte er die Eignung des seltenen Elements Actinium für die Gewinnung von Rückschlüssen über die Zirkulation des Tiefenwassers im Südozean.
  • Preisträger des Jahres 2003
  • Frau Dr. Mollenhauer hat ihre Arbeit im Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen unter der Betreuung von Prof. Dr. G. Wefer angefertigt. In ihrer Untersuchung befasst sich Frau Mollenhauer mit Sedimentationsprozessen und Sedimentbilanzen von organischem Material in spätquartären Sedimenten aus dem Südatlantik vor dem Hintergrund des globalen Kohlenstoffkreislaufs. Die Ergebnisse der Dissertation zeigen, dass zwischen Bildung organischer Substanz und ihrer Ablagerung in Meeressedimenten vielfältige Prozesse stattfinden, die zum Teil mehrere tausend Jahre dauern können.
  • Herr Hannes Baumann hat seine Arbeit am Institut für Meereskunde der Universität Kiel angefertigt. Durch eine Kooperation des Instituts für Meereskunde und des North-East-Atlantic Fisheries Centre in St. John's, Neufundland, Canada konnte Herr Baumann einen umfassenden Satz fischereibiologischer Felddaten in Canada aufbauen. Die Arbeit basiert auf moderne, zeitlich und räumlich kleinskalige Ansätze zur Erforschung von Wachstumsmustern von Fischlarven und liefert neue Ergebnisse im Bereich der selektiven Sterblichkeit und des Einflusses von Umweltparametern.
  • Preisträger des Jahres 2004
  • Herr Dr. Gussone hat seine Arbeit am GEOMAR Forschungszentrum für marine Geowissenschaften an der Universität Kiel unter der Betreuung von Prof. Dr. A. Eisenhauer angefertigt. Er untersuchte in seiner Doktorarbeit, inwieweit Messungen von Ca-Isotopen in marinen Karbonaten zur Bestimmung der Wassertemperatur des Paläo-Ozeans geeignet sind. Neben der in der Wissenschaft etablierten O-Isotopenbestimmung bilden die durchgeführten Analysen eine vollkommen innovative Methode, die den bisherigen Kenntnisstand zur Ca-Isotopengeochemie beträchtlich erweitern.
  • Herr Diplom-Geologe Daniel Winkelmann hat seine Arbeit an der Fakultät für Geowissenschaften, Geophysik und Bergbau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg unter der Betreuung von Dr. J. Knies absolviert. Seine Untersuchungen basieren auf der feinskaligen Analyse von Profilen des marinen Oberflächensediments des Kontinentalschelfs im polaren Nordatlantik. Die Sedimentstruktur fungiert dabei als Klimaarchiv und erlaubt weitreichende Interpretationen über die Entwicklung unseres Klimasystems.
  • Preisträger des Jahres 2005
  • Der Paläo-Ozeanograph Dr. Frank Kösters aus Kiel hat seine Doktorarbeit "Modelling the Denmark Strait Overflow during the last interglacial cycle" in der Forschergruppe Ozeanpassagen am Institut fuer Geowissenschaften der Universitaet Kiel im Bereich Paläo-Ozeanographie geschrieben. Er beschäftigte sich mit dem Nordostatlantik, genauer gesagt mit der Dänemarkstraße, die zwischen Island und Grönland liegt. Hier ist das Gebiet des größten südwärts gerichteten Tiefenwassertransportes aus der Grönlandsee, der den Ursprung der Ventilation des Weltozeans bedeutet. Die Untersuchungen von Kösters konzentrierten sich auf die Überströmung der Dänemarkstraße unter heutigen Bedingungen und denen der letzten Eiszeit, denn die Menge des südwärts fließenden Tiefenwassers hängt stark von den jeweiligen klimatischen Verhältnissen ab. Die Ergebnisse von Kösters haben das Verständnis der ozeanischen Rolle in langfristigen Klimaschwankungen deutlich verbessert.
  • Die Geophysikerin Dr. Andrea Hampel aus Bern (Schweiz) erhält den Preis für ihre Doktorarbeit "Subduction of the Nazca Ridge at the Peruvian margin: Insights from geophysical data, analogue and numerical modelling". Im Südostpazifik führte sie geowissenschaftliche Untersuchungen zur tektonischen "Wanderung" des untermeerischen Nazca-Rückens durch, der vor der peruanischen Küste mit der dortigen Kontinentalplatte zusammentrifft. Die Kollisionszone zeichnet sich durch häufig auftretende Erdbeben aus und bedeutet somit ein großes Gefahrenpotenzial für die dort lebende Bevölkerung. Mit dem deutschen Forschungsschiff SONNE war Hampel mehrmals vor Ort. Sie konnte mit Hilfe von Computersimulationen nachweisen, dass die Geschwindigkeit, mit der der Nazca - Rücken unter das südperuanische Festland taucht, sehr viel langsamer ist als bisher angenommen. Hampel hat ihre Arbeit am Geoforschungszentrum Potsdam angefertigt, mittlerweile arbeitet sie an der Universität Bern, Schweiz.
  • Die Preisverleihung wurde mit einem Vortrag von Herrn Prof. Dullo über das wissenschaftliche Arbeiten an Bord von Forschungsschiffen beschlossen. Der Vortrag vermittelte auch einen sehr schönen Einblick in die Schönheit und Biodiversität von Kaltwasserkorallenriffen. In diesem Zusammenhang wurden aber auch erschreckende Bilder zur Zerstörung dieser einmaligen Ökosysteme durch die moderne Schleppnetzfischerei gezeigt, eindringlicher kann nicht vermittelt werden, wie wichtig die Beiträge der Meeersforschung sind zum Schutz und der Erhaltung der marinen Artenvielfalt.
  • Preisträger des Jahres 2006
  • Frau Dr. Vanessa Stelzenmüller erhielt den Preis für ihre Doktorarbeit „Möglichkeiten und Grenzen geostatistischer Verfahren in den Fischereiwissenschaften: Analyse räumlicher und zeitlicher Variabilität von Fischpopulationen“. In ihrer prämierten Arbeit hat Frau Stelzenmüller Fangdaten bodenlebender Fische der Nordsee untersucht. Durch die Kopplung dieser umfangreichen Datensätze mit modernsten statistischen Verfahren und Modellen gelang ihr ein vollkommen neuartiger Einblick in die Verbreitungsmuster dieser wirtschaftlich bedeutenden Fische und damit ein essentieller Beitrag zur aktuellen Forschung an wertvollen Nutztierbeständen der Meere, ein Hauptanliegen der aktuellen Fischereibiologie. Frau Stelzenmüller ist auch gelernte Bankkauffrau und hat sich danach dem Studium der Naturwissenschaften gewidmet. Sie fertigte ihre Doktorarbeit an der Universität Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg an. Gefördert wurde sie außerdem durch ein Promotionsstipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), was die Exzellenz ihrer Arbeit weiterhin dokumentiert.
  • Preisträger des Jahres 2007
  • In der (Diplom) Arbeit von Gunnar Voet geht es um nordatlantische Tiefenwasserströmungen in der Dänemarkstraße, die sich zwischen Island und Grönland befindet. In der Dänemarkstraße strömt kaltes und schweres Wasser aus dem Europäischen Nordmeer nach Süden und sinkt in große Tiefen. Gunnar Voet hat den Einfluss von bestimmten Wasserwirbeln, den sogenannten „Eddies“, auf das hier südwärts strömende Tiefenwasser mit Hilfe von Beobachtungsdaten und Computermodellen untersucht. Dieses Tiefenwasser ist Teil der globalen Umwälzbewegung, in der kaltes Wasser in der Tiefsee nach Süden strömt und als Kompensation warmes Oberflächenwasser (z. B. durch Golfstrom / Nordatlantischer Strom) nach Norden transportiert wird. Die Arbeit von Herrn Voet ist deshalb auch ein Beitrag zu Erforschung einer wichtigen Komponente unseres Klimasystems.
  • Der zweite Preisträger, Dr. Helge Niemann, beschäftigte sich mit Schlammvulkanen und Gasquellen am Meeresboden, die Methan entlassen, das jedoch gleich vor Ort von speziellen Bakterien durch den Prozess der anaeroben Methanoxidation umgesetzt wird. Er konnte diese besonderen Lebensgemeinschaften sowohl in küstennahen Gewässern als auch in der Tiefsee nachweisen. Sie konzentrieren sich als biologische „Hot Spots“ auf eng begrenzte Orte. Ihre Verteilung und Aktivität wird durch den Weg des Methans im Meeresboden bestimmt. Dank dieser Bakterien wird verhindert, dass das Methan bis in die Atmosphäre gelangen kann, wo es als sehr starkes Treibhausgas wirkt. Herr Dr. Niemann konnte seinen Preis leider nicht persönlich entgegennehmen, da er auf einer Forschungsreise war.
  • Preisträger des Jahres 2008
  • Frau Dr. Sylvia Stegmann, geboren am 04. August 1977, hat an der Universität Bremen im Fachbereich Geowissenschaften ihre Dissertation „Design of a free-fall penetrometer for geotechnical characterisation of saturated sediments and its geological application ” eingereicht. Frau Stegmann hat an einem interdisziplinären Thema gearbeitet, das Ingenieurwissenschaften sowie marin-geologische Grundlagenforschung verbindet. In ihrer Dissertation hat sie ein sogenanntes Freifall-Penetrometer, ein Gerät zur Messung geotechnischer Parameter in oberflächennahen Sedimenten, entwickelt und in diversen Gebieten eingesetzt. Diese Arbeit wurde in mehreren angesehenen internationalen Fachzeitschriften zur Veröffentlichung gebracht.
  • Herr Marian Yung-An Hu, geboren am 24. Juni 1981, hat an der Universität Bremen seine Diplomarbeit im Fach Marine Zoologie mit dem Titel „Studies on the feeding physiology of the hydrothermal vent crab Xenograpsus testudinatus (Decapoda, Brachyura)“ angefertigt. Herr Hu beschäftigte sich mit der Untersuchung der Anpassung hydrothermaler Krabben an ihren Lebensraum in einem tropischen Flachwassergebiet. Derzeit arbeitet er im Rahmen des Kieler Exzellenz-Clusters „Ozean der Zukunft“ an seiner Dissertation in der Arbeitsgruppe Ozeanversauerung (Prof. Frank Melzner) am IFM-GEOMAR.
  • Nach der Vorstellung der ausgezeichneten Forschungsarbeiten durch die Preisträger, hielt Herr Dr. Helge Niemann vom Institut für Umweltgeowissenschaften der Universität Basel einen Vortrag im Rahmen des Meereswissenschaftlichen Kolloquiums mit dem Thema: " Rates and signatures of methane turnover in sediments of continental margins". Herr Dr. Niemann war Preisträger im Jahr 2007, konnte aber seine Auszeichnung 2007 persönlich nicht entgegennehmen, da er sich auf einer Forschungsreise befand.
  • Preisträger des Jahres 2009
  • Frau Dr. Esther Arning, geboren am 30. Juli 1980, hat am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) an der Universität Bremen über das Thema „Phosphogenesis in coastal upwelling systems – bacterially-induced phosphorite formation” promoviert. Frau Arning untersuchte unter anderem Sedimentproben aus den küstennahen Auftriebsgebieten vor Namibia, Peru und Chile. Sie konnte mit Hilfe von molekularen Biomarkern zeigen, dass sulfatreduzierende und sulfidoxidierende Bakterien bei der Phosphoritbildung eine entscheidende Rolle spielen. Dieser geobiologische Ansatz hat ihr zu Ergebnissen verholfen, die als bahnbrechend für das Verständnis der Phosphatentstehung im Ozean angesehen werden können. Sie ist jetzt als PostDoc am Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam beschäftigt.
  • Herr Dr. Florian Leese, geboren am 18. Juli 1978, hat an der Ruhr-Universität Bochum und dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven seine Dissertation mit dem Titel „The recent evolutionary history of Antarctic and Subantarctic benthic isopods: Development and Analysis of fast evolving molecular markers“ angefertigt. Das zentrale Thema der Arbeit behandelt die Evolution der Biodiversität am Meeresboden des Südpolarmeeres lebender Tiere insbesondere von Meeresasseln. Dabei wurden von Herrn Leese neue molekularbiologische Methoden entwickelt, bei denen sogenannte Mikrosatelliten, das sind nicht-kodierende DNA-Sequenzen, für die Genanalyse untersucht werden. Herr Leese ist zur Zeit am Lehrstuhl für „Evolutionsökologie und Biodiversität der Tiere“ an der Ruhr-Universität Bochum beschäftigt.
  • Im Anschluss an die Preisverleihung und die Vorstellung der prämierten Arbeiten hielt Prof. Dr. Anton Eisenhauer (IFM-GEOMAR, Kiel) den Festvortrag mit dem Thema: „Schlüsselexperimente zur Anamnese der Erde“.
  • Preisträger des Jahres 2010
  • Frau Dr. Stefanie Kaiser, geboren am 16. März 1978, hat an der Universität Hamburg im Fachbereich Biologie ihre Dissertation „Scale and patterns in Southern Ocean Biodiversity, using Isopoda (Crustacea, Malacostraca) as a model” eingereicht. Die Arbeit wurde im Zoologischen Museum der Uni Hamburg durchgeführt und von Frau Prof. Dr. Angelika Brandt und Herrn Prof. Dr. Pedro Martinez Arbizu betreut. Die Dissertation von Frau Kaiser behandelt modellhaft die Isopoden des Südpolarmeeres und widmet sich der Frage, welche Gesetzmäßigkeiten für die Biodiversität und Biogeographie im Benthos der Antarktis gefunden werden können. Ein wesentliches Ergebnis ihrer Arbeit betrifft die Bedeutung geographischer Skaleneffekte, die sich selbstverständlich beim Extrapolieren von räumlich begrenzt erhobenen Daten auswirken müssen. Sie ist jetzt als PostDoc am Zoologischen Museum in Hamburg beschäftigt.
  • Herr Dr. Lutz Ahrens, geboren am 10. Oktober 1980, hat am GKSS in Geesthacht seine Dissertation mit dem Titel „Polyfluoroalkyl Compounds in the Marine Environment – Investigations on their Distribution in Surface Water and Temporal Trends in Harbour Seals (Phoca vitulina)“ angefertigt. Die Arbeit wurde von Prof. Ralf Ebinghaus betreut. Herr Ahrens hat sich mit dem Vorkommen polyfluorierter organischer Verbindungen im Meer beschäftigt. Er hat Wasserproben sowie auch Gewebeproben von konservierten Seehunden analysiert. Große Bedeutung haben seine Ergebnisse auch im Hinblick auf die Expositionswege dieser Schadstoffe bezüglich des Menschen. Herr Ahrens ist zur Zeit im Rahmen eines PostDoc Stipendiums des NSERC (National Sciences and Engineering Research Council of Canada) in Toronto, Canada tätig.
  • Preisträger des Jahres 2011
  • Frau Dr. Ilse van Opzeeland, geboren 25. Dezember 1979, hat an der Universität Bremen im Fachbereich Biologie ihre Dissertation „Acoustic ecology of marine mammals” eingereicht. Die Arbeit wurde am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven durchgeführt. Die Dissertation von Frau Opzeeland beschäftigt sich mit der Auswertung und Interpretation akustischer Daten aus dem Südpolarmeer in Hinblick auf die akustischen Signale marine Meeressäuger. Sie trägt mit ihrer sehr ausführlichen Datenanalyse wesentlich dazu bei, die von Meeressäugern ausgesandten akustischen Signale einzuordnen und leistet damit einen wichtigen Beitrag, mehr über die Biologie mariner Säuger in arktischen Regionen zu erfahren. Sie ist jetzt als PostDoc im Ozeanakustik-Labor am Alfred-Wegener Institut in Bremerhaven beschäftigt.
  • Herr Dr. Florian Scholz, geboren am 05. Februar 1980, hat am IFM-GEOMAR in Kiel seine Dissertation mit dem Titel „Pore water expulsion at submarine cold seeps: geochemical evidence for short-cuts between crust, sediments and ocean“ angefertigt. Herr Scholz hat sich mit der Freisetzung von Porenwässern am Meeresboden durch kalte Quellen im Golf von Cadiz befasst. Dabei hat er deren chemische und isotopische Zusammensetzung untersucht, um so Rückschlüsse auf die Herkunft der Porenwässer und deren Bedeutung für den Stoffhaushalt im Ozean zu ziehen. Herr Scholz ist zur Zeit als PostDoc im Sonderforschungsbereich 574 und 754 am IFM-GEOMAR in Kiel tätig.
  • Preisträger des Jahres 2012
  • Frau Dr. Maike Kramer, geboren 30. Juni 1982, hat an der Universität Kiel im Fachbereich Biologie ihre Dissertation „The role of sympagic meiofauna in Arctic and Antarctic sea-ice food webs” eingereicht. Die Arbeit wurde am Institut für Polarökologie in Kiel durchgeführt und von Frau PD Dr. I. Werner (IPÖ) sowie von Prof. Dr. U. Sommer (GEOMAR) betreut. Die Dissertation von Frau Kramer beschäftigt sich mit der Bedeutung der Meiofauna innerhalb des Nahrungsnetzes in den Solekanälen im Meereis der Arktis und Antarktis. In diesem Gebiet gibt es bisher wenige Studien. Sie stellte in ihrer Arbeit fest, dass die Meereis-Nahrungsnetze sehr viel komplexer sind, als bisher angenommen. Außerdem scheint die Meiofauna einen relativ großen Fraßdruck aufzuweisen und zwar vor allem bei dem räuberischen Nahrungserwerb. Frau Kramer ist jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesamt für Naturschutz im Bereich Meeres- und Küstennaturschutz beschäftigt.
  • Herr Dr. Peter Holtermann, geboren am 10. September 1980, hat an der Universität Rostock seine Dissertation mit dem Titel „The Baltic Sea Tracer Release Experiment: Mixing Processes in the Gotland Basin“ eingereicht. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. H. Burchard und Dr. L. Umlauf betreut. Er hat die Vermischungsprozesse im Gotlandbecken u. a. mit Hilfe von Tracern untersucht. Dabei fand er heraus, dass die beckenweite Vermischung durch die Vermischungsprozesse am Beckenrand dominiert ist. Herr Holtermann ist zur Zeit als PostDoc am Leibnizinstitut für Ostseeforschung in Warnemünde tätig.
  • Preisträger des Jahres 2013
  • Frau Dr. Judith Hauck, geboren 15. Dezember 1981, hat an der Universität Bremen im Fachbereich Biologie ihre Dissertation „Processes in the Southern Ocean carbon cycle: Dissolution of carbonate sediments and inter-annual variability of carbon fluxes ” eingereicht. Die Arbeit wurde am Alfred-Wegener-Institut für Polar-und Meeresforschung durchgeführt und von Herrn Prof. D.A. Wolf-Gladrow und Prof. B. Schneider betreut. Die Dissertation von Frau Hauck beschäftigt sich mit der Bedeutung des Kohlenstoffflusses am antarktischen Schelf. Sie untersuchte den Effekt der CO2-Zunahme in der Atmosphäre auf die CO2-Absorption durch den Südozean und mögliche Rückkopplungen mit den Schelfsedimenten. Frau Hauck ist jetzt als PostDoc am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven beschäftigt.
  • Herr Dr. Axel Möller, geboren am 25. April 1984, hat an der Universität Lüneburg seine Dissertation mit dem Titel „Alternative Halogenated Flame Retardants versus PBDEs in the Global Marine Environment – Occurrence, Distribution and Long-Range Atmospheric Transport toward the Polar Regions“ eingereicht. Die Arbeit wurde von PD. Dr. R. Ebinghaus und Prof. W. Ruck betreut. Herr Möller hat sich mit halogenierten Flammschutzmitteln in der marinen Atmosphäre und im Meerwasser beschäftigt. Er hat das globale Vorkommen, die Verteilung und die Transportwege verschiedener Alternativen von Flammschutzmitteln untersucht. Die früher viel verwendeten polybromierten Diphenylether (PBDEs) sind schwer abbaubar und für Mensch und Umwelt schädlich, was dieser Arbeit eine große Bedeutung zukommen lässt.
  • Preisträger des Jahres 2014
  • Frau Dr. Andrea Frommel, geboren am 10. November 1982, hat an der Christian-Albrechts-Universität Kiel im Fachbereich Biologie ihre Dissertation „Effects of ocean acidification on the growth and development of cod larvae (Gadus morhua)” eingereicht. Die Arbeit wurde am GEOMAR durchgeführt und von Herrn Prof. Dr. T. Reusch und Prof Dr. J. Havenhand (Universität Götheburg) betreut. Die Dissertation von Frau Frommel widmet sich den möglichen biologischen Folgen der Ozeanversauerung auf die Jugendstadien von Norwegischem und Ostseedorsch. Für den Norwegischen Dorsch fand sie heraus, dass die Phase von älteren Larven zu juvenilen Fischen besonders sensibel auf CO2 reagiert, was erstmalig zeigt, dass die Ozeanversauerung nicht nur ein Problem für kalkbildende Invertebraten darstellt. Frau Frommel arbeitet als PostDoc der Universität Götheburg im Sven Lovén Center Tjärnö.
  • Frau Dr. Kathrin Wuttig, Roter Luftballongeboren am 03. März 1983, hat ebenfalls an der Christian-Albrechts-Universität Kiel im Fachbereich Chemie ihre Dissertation mit dem Titel „Manganese biogeochemistry in the sunlit ocean“ eingereicht. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. P. Croot und Prof. Dr. A. Körtzinger betreut. Frau Wuttig hat sich mit der Verteilung, den Quellen und Senken sowie den Reaktionsmechanismen und dem Kreislauf des biologisch essentiellen Mikronährstoffes Mangan (Mn) im östlichen tropischen Atlantik und in einem Mesokosmenexperiment im Mittelmeer beschäftigt. Zentral bei diesen Untersuchungen sind die sehr anspruchsvollen Beprobungs- und Analysemethoden, wobei sie etablierte Methoden für ihre Zwecke weiterentwickelt und optimiert hat. Ihre Forschungsergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis biogeochemischer Kreisläufe und den Effekt veränderter Umweltbedingungen. Frau Wuttig hat zur Zeit eine PostDoc-Anstellung in der Chemischen Ozeanographie am GEOMAR.
  • Frau Sarah Schnurr, geboren am 30. Juli 1984, hat an der Universität Hamburg im Bereich Marine Ökosystem- und Fischereiwissenschaften ihren Master of Science absolviert. Ihre Masterarbeit „Distribution of selected species of Munnopsidae Lilljeborg, 1864 (Crustacea, Isopoda Asellota) around Iceland linked to long-term oceanographic data“ wurde von Prof. A. Brandt und Prof. D Quadfasel betreut. Sarah Schnurr hat in ihrer Arbeit die Diversität, Artzusammensetzung und Artverbreitung von ausgewählten Gattungen der Munnopsidae Lilljeborg, 1864 (typische Gruppe von Tiefseeasseln) aus den Gewässern um Island analysiert. Dabei hat sie Daten der klassischen Taxonomie und ozeanographische Daten in ein Modell eingespeist und die resultierenden Ergebnisse analysiert und beurteilt. Frau Schnurr ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am DZMB in Hamburg beschäftigt.
  • Preisträger des Jahres 2015
  • Frau Dr. Agnes Weiner, geboren am 06.09.1984, hat ihre Doktorarbeit „Genetic diversity, biogeography and the morpho-genetic relationship in extant planktonic foraminifera“ im Fachbereich Geowissenschaften an der Universität Bremen eingereicht. Die Arbeit wurde an der Universität Tübingen und am MARUM in Bremen durchgeführt und von Prof. Dr. Michal Kucera betreut. Frau Weiner hat sich mit der Diversität, Verbreitung und Evolution planktonischer Foraminiferen beschäftigt. Foraminiferen sind einzellige ein Kalkgehäuse bildende, tierische Organismen. Dabei hat sie mit Hilfe von molekulargenetischen Untersuchungen gezeigt, dass einige Arten kryptische Arten sind, die sich morphologisch nicht, genetisch aber sehr wohl unterscheiden, während andere Arten sehr konservativ sind und auch über weite geographische Distanzen und Tiefen unverändert bleiben. Sie hat außerdem nachgewiesen, dass Artbildung auf engstem geografischem Raum über die Tiefenzonierung stattfinden kann, z.B. innerhalb der Wassersäule im oberen Pelagial und in der Tiefsee. Frau Weiner ist zur Zeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am MARUM, Universität Bremen.
  • Frau Sinikka Lennartz, geboren am 26.06.1987, hat ihre Masterarbeit “Time Series Analysis and Development of a 1D Box Model to Simulate Trace Gas Concentrations at the Time Series Station Boknis Eck, Baltic Sea” an der Technischen Universität Braunschweig eingereicht. Die Arbeit wurde am GEOMAR in Kiel durchgeführt und von Prof. Dr. Herrmann Bange (GEOMAR) und Prof. Dr. H. Biester (TU Braunschweig) betreut. Frau Lennartz hat Langzeittrends an der Zeitserienstation Boknis Eck (südwestliche Ostsee) im Zeitraum 1957-2013 statistisch ausgewertet. Außerdem hat sie ein Modell zur Simulation der Spurengaskonzentrationen von Methan und Lachgas im Oberflächenwasser erstellt. Danach deutet vieles darauf hin, dass die Spurengase Methan und Lachgas verstärkt emittiert werden könnten. Frau Lennartz ist als Doktorandin am GEOMAR Kiel angestellt.
  • Preisträger des Jahres 2016
  • Herr Dr. Arjun Chennu, geboren 1985 in Indien, hat im Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen promoviert und seine Doktorarbeit „Mapping the microscale variability of microphytobenthos“ im Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen durchgeführt. Betreut wurde er von Dr. L. Polerecky und Prof. Dr. A. Boetius. Das Mikrophytobenthos hat eine große ökologische Bedeutung u.a. hinsichtlich der Primärproduktion und als Nahrungsgrundlage für Meerestiere. Herr Chennu hat ein Hyperspektrales Imaging System, das bisher nur im terrestrischen Bereich genutzt wurde, für den Lebensraum des Mikrophytobenthos umgestaltet und angepasst, wozu eine Reihe technologischer Entwicklungen nötig waren. Damit hat er erstmalig die Möglichkeit geschaffen, die klein-skalige räumliche Heterogenität des Mikrophytobenthos und dessen Produktivität zu quantifizieren. Herr Chennu ist momentan wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPI für Marine Mikrobiologie in Bremen.
  • Frau Isabel Sauermilch, geboren am 17.01.1990, hat ihre Masterarbeit “An insight into the sedimentary history of the Lomonosov Ridge, Arctic Ocean” an der Universität Bremen im Fachbereich Geowissenschaften eingereicht. Die Arbeit wurde am AWI in Bremerhaven durchgeführt und von Prof. Dr. Wilfried Jokat (AWI) betreut. Frau Sauermilch hat sich mit dem Sedimentsystem des Lomonosov Rückens, der als repräsentatives Gebiet für den Arktischen Ozean gilt, beschäftigt. Dabei konnte sie erstmals einen Einblick in tiefere Strukturen des Rückens geben. Sie hat in beeindruckender Weise ihren umfangreichen Datensatz dargestellt und interpretiert. Frau Sauermilch ist jetzt als Doktorandin am Institute of Marine and Antarctic Studies (IMAS) in Hobart, Australien beschäftigt.
  • Preisträger des Jahres 2017
  • Dr. Ricarda Pietsch vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven, erhielt den diesjährigen wissenschaftlichen Preis für ihre Dissertation „The Manihiki Plateau - Magmatic and tectonic evolution of a Large Igneous Province through time“, die sie an der Universität Bremen im Fachbereich Geowissenschaften absolviert hat. Die Arbeit wurde am AWI in Bremerhaven durchgeführt und von Dr. Gabriele Uenzelmann-Neben (AWI) betreut. Dr. Pietsch hat mittels neuer, hochauflösender, reflexionsseismischer Mehrkanaldaten den Verlauf der vulkanischen Bildungsphasen des Manihiki-Plateaus im Südwestpazifik analysiert und liefert damit einen grundlegenden Beitrag zur Evolution ozeanischer Vulkanfelder.
  • Dr. Damian Arévalo-Martínez vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel für seine Dissertation „Nitrous oxide distribution and emissions from the tropical Atlantic and Pacific Oceans“. Der in Kolumbien geborene Meereschemiker hat im Fachbereich Chemische Ozeanographie der Universität Kiel promoviert und wurde von Prof. Dr. Hermann Bange (GEOMAR) betreut. Dr. Arévalo-Martínez hat für seine Dissertation die Verteilung und die Emissionen von Distickstoffmonoxid, auch bekannt als Lachgas, in tropischen Meeresregionen gemessen. Dafür hat er ein Online-System weiterentwickelt und so eine sehr hohe Genauigkeit erzielt. Die Größe der Datensätze und deren Qualität erlauben gute Abschätzungen der Stickoxidflüsse vom Meer in die Atmosphäre, was wichtige Erkenntnisse für globale Klimamodelle liefert.
  • Preisträger des Jahres 2018
  • Herr Dr. Florian Schütte, geboren 22.10.1986, hat seine Doktorarbeit „Characteristics and impact of mesoscale eddies in the eastern tropical North Atlantic“ in Kiel am GEOMAR bei Prof. Dr. P. Brandt 2016 fertiggestellt. Seine Arbeit liefert einen wichtigen Beitrag für das Verständnis der Rolle der Wirbel im tropischen Nordostatlantik. Wirbel können Temperatur-, Salzgehalt- und Sauerstoffsignale über große Distanzen transportieren, sie bilden aber auch abgeschlossene Systeme, in denen sich eine spezielle biogeochemische Umwelt und Hydrgraphie über mehrere Monate entwickeln kann. Dieses konnte Florian Schütte in seiner Doktorarbeit erstmalig zeigen. Herr Schütte ist weiterhin als PostDoc am GEOMAR beschäftigt.
  • Frau Dr. Greta Reintjes, geboren am 22.09.1989, fertigte ihre Doktorarbeit „Taxonomic and functional analysis of marine microbial polysaccharide utilization” in Bremen am Max-Planck-Institut für Mikrobiologie bei Prof. Dr. R. Amann an. Sie hat im Rahmen ihrer Arbeit in der Mikrobiologie zentrale Zähl- und Sequenzierungs-Methoden weiterentwickelt, die eine automatisierte und zeitnahe Analyse der mikrobiellen Vielfalt ermöglichten. Außerdem konnte sie für die Polysaccharidverwertung mariner Bakterien einen alternativen Mechanismus entdecken, der weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis der Rolle dieser Bakterien für den globalen Kohlenstoffkreislauf hat. Frau Reintjes hat zur Zeit eine Anstellung als PostDoc am MPI Bremen.
  • Herr Tobias Vonnahme, geboren am 23.03.1990, hat seine Masterarbeit „Microbial diversity and function of deep sea manganese nodule ecosystems“ am Max-Planck-Institut für Mikrobiologie in Bremen bei Frau Prof. Dr. A. Boetius durchgeführt. Dabei hat er Sedimentproben aus dem Perubecken auf ihre Sediment- und auf diverse Mikrobiologische Eigenschaften hin untersucht. Die Sedimentproben stammten aus Gebieten, an denen Störungen (wie Manganknollenabbau) stattgefunden haben und aus solchen, die ungestört waren. Er konnte feststellen, dass auch nach 26 Jahren das mikrobielle Ökosystem sich stark von dem ungestörter Gebiete unterschied. Herr Vonnahme ist jetzt als Doktorand an Norwegens Arktischer Universität in Tromsø (UiT) beschäftigt.
  • Preisträger des Jahres 2019
  • Frau Dr. Anastasia Zhuravleva, geboren am 20.09.1988, fertigte ihre Doktorarbeit "Paläozeanographische und klimatische Televerbindungen zwischen dem subarktischen und subtropischen Nordatlantik während der letzten Interglaziale (MIS 5e)" im Rahmen der Kooperation zwischen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, dem Alfred Wegner Institut und dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Meereswissenschaften bei Prof. Dr. M. Frank an. Sie hat in ihrer Arbeit die klimatischen Verhältnisse während der letzten Warmzeit mit höheren Temperaturen als heute, im Nordatlantik untersucht. Diese Datensätze tragen erheblich zu einem verbesserten Verständnis zukünftiger Klimascenarien bei und werden gleichfalls in der Klimamodellierung zu erweiterten Einsichten führen. Derzeit ist Frau Zhuravleva bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz als Postdoktorandin beschäftigt.
  • Frau Miriam Seifert, geboren am 26.02.1993, hat ihre Masterarbeit "Carbon cycling in an Arctic fjord (Scoresby Sund, East Greenland) with regard to the influence of glacial meltwater discharge" am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven unter der Anleitung von Herrn Dr. M. Iversen (MARUM) durchgeführt. Sie untersuchte im ostgrönländischen Scoresby Fjord, dem größten Fjordsystem der Erde, den Schmelzwassereinfluss auf den Kohlenstoffkreislauf. Frau Seifert hat die äußerst komplexen Zusammenhänge sehr klar und umfassend dargestellt. Sie kann nachweisen, dass die CO2-Aufnahme durch die Primärproduktion im Schmelzwasserbereich geringer war als außerhalb, dafür aber durch den Einfluss der Schlickpartikel mehr von diesem durch das Phytoplankton gebundenen Kohlenstoff exportiert werden konnte. Frau Seifert ist jetzt als Doktorandin am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven beschäftigt.
  • Preisträger des Jahres 2020
  • Frau Dr. Sophie Paul, geboren am 05.08.1990, fertigte ihre Doktorarbeit „Biogeochemistry of Pacific deep-sea sediments and potential impacts of deep-sea polymetallic nodule mining ” an der Jacobs-Universität in Bremen bei Frau Prof. Dr. Andrea Koschinsky an. Sie hat in ihrer Arbeit Sedimentkerne aus dem östlichen Pazifik analysiert in Hinblick auf Spurenelemente, z.B. seltene Erden, und deine kaum bekannte Heterogenität feststellen. Dies ist u.a. für Umweltuntersuchungen im Rahmen eines möglichen zukünftigen Abbaus von Manganknollen von Bedeutung. Ihre diesbezüglichen Handlungshinweise können in die Regularien zum Abbau von mineralischen Rohstoffen in der Tiefsee der Meeresbodenbehörde ISA mit einfließen. Derzeit ist Frau Paul als Postdoktorandin bei der Jacobs Universität in Bremen beschäftigt.
  • Frau Talisa Döring, geboren am 08.05.1993, hat ihre Masterarbeit „Transplantation of the microbiome from heat-tolerant to heat-sensitive corals – a new tool for building coral resilience to bleaching?“ am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel unter der Anleitung von Frau Prof. Dr. Ute Hentschel-Humeida und Dr. Anna Roik erstellt. Ihre Experimente mit Korallen hat sie selbstständig auf einer Feldstation in Thailand durchgeführt. Dabei hat Frau Döring die Anwendung von Probiotika, d.h. die Gabe lebender Bakterien zur Gesundheitsförderung, bei Korallen getestet, was im Hinblick auf die bereits stattfindende Korallenbleiche weltweit ein sehr aktuelles und wichtiges Thema ist. Frau Döring ist jetzt als Doktorandin an der Universität in Melbourne, Australien, beschäftigt.
  • Preisträger des Jahres 2021
  • Herr Dr. Alexander Rösner, geboren am 14.11.1988, fertigte seine Doktorarbeit „Nankai Trough fault slip behavior analyzed in-situ and in shear experiments ” am MARUM an der Universität Bremen bei Herrn Prof. Dr. Achim Kopf an. Er hat sich mit dem sehr wichtigen Thema des Störungsverhaltens an Subduktionszonen am Beispiel der Nankai Subduktionszone vor Japan beschäftigt. Die Dissertation liefert wichtige Erkenntnisse zu der von der Nankai Subduktionszone ausgehenden Gefährdung, z.B. in Form eines Tsunamis. Derzeit ist Herr Rösner als Postdoktorand am MARUM in Bremen beschäftigt.
  • Frau Carolin Uhlir, geboren am 28.01.1993, hat ihre Masterarbeit „Morphological and molecular diversity of Cumacea (Crustacea; Peracarida) within Northern European Ocean ecoregions“ an der Universität unter der Anleitung von Prof. Ralf Thiel und Dr. Saskia Brix erstellt. Sie gibt mit ihrer Arbeit einen Einblick in die morphologische und genetische Vielfalt der Cumacea (kleine, bodenbewohnende Krebstiere) in Arktischen und Subarktischen Gewässern. Besonders hervorzuheben ist, dass sie die traditionelle Taxonomie anhand von morphologischen Merkmalen wurde mit modernen molekularen Methoden kombiniert hat. Außerdem bilden ihre Daten eine wichtige biogeographische Grundlage, aufgrund dessen auch Langzeitveränderungen durch beispielsweise die Ozeanerwärmung erkannt werden können.
  • Preisträger des Jahres 2022
  • Frau Dr. Stefanie Haase, geboren am 24.03.1994, fertigte ihre Doktorarbeit „Interlinked patterns in movements and otolith formation of cod (Gadus morhua) in the southern Baltic Sea ” am Thünen Institut in Rostock und der Universität Hamburg bei Prof. Dr. A. Temming und Dr. U. Krumme an. Sie hat in ihrer Dissertation durch das Besendern von Dorschen und der Anpassung und Validierung einer Geolokalisierungs-Methode ein besseres Verständnis zum Wanderverhalten dieser Fische, zu deren Altersbestimmung sowie zur Vermischung der Dorschbestände im Arkona Becken erreicht. Diese Informationen sind für das Forschungsfeld der Biologie des Ostseedorsches und ein zukünftiges erfolgreiches Bestandsmanagement dieser Fischerei von großem Wert. Derzeit ist Frau Haase als Postdoktorandin am Thünen Institut in Rostock beschäftigt.
  • Frau Lena Holtmanns, geboren am 23.11.1994, hat ihre Masterarbeit „Analysis of the spatial distribution of seabirds, fish and plankton in the German bight“ an der Universität Hamburg unter der Anleitung von Prof. Dr. Chr. Möllmann und Dr. K. Borkenhagen erstellt. Frau Holtmanns hat sich mit vier Seevogelarten in der Deutschen Bucht beschäftigt. Sie hat ihre Zählungen dieser Vogelarten mit Daten zur Hydrographie sowie zum Vorkommen von Plankton und Fischen in Beziehung gesetzt. Dafür wendete sie umfangreiche statistische Analysen an und hat ein geeignetes Modell für Darstellung dieser Zusammenhänge gefunden
  • Preisträger des Jahres 2023
  • Dr. Cora Hörstmann hat in ihrer Doktorarbeit die mikrobielle Aktivität und Artenvielfalt in verschiedenen Meeresgebieten untersucht. Der Titel ihrer Arbeit lautet „Marine microbes on the map: Defining spatial scales of functional microbial biogeography in the ocean“ (Marine Mikroorganismen auf der Landkarte: Räumliche Skalen funktioneller mikrobieller Biogeographie im Ozean). Dazu hat sie genetische Untersuchungen im Oberflächenwasser des Atlantischen und Indischen Ozeans sowie in arktischen und subarktischen Fjorden durchgeführt. Dr. Cora Hörstmann konnte durch ihre Forschung marine Ökosystemgrenzen besser auflösen oder teilweise anhand von Veränderungen der mikrobiellen Artenzusammensetzung überhaupt erst sichtbar machen. Betreut wurde sie von Professorin Dr. Anya Waite an der Dalhousie University, Kanada, und Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung (AWI), Dr. Uwe John vom AWI und Professor Dr. Matthias Ullrich von der Jacobs Universität Bremen. Die Meeresforscherin engagiert sich ehrenamtlich für internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen der Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und arbeitet zurzeit als Post-Doktorandin am Mediterranean Institute of Oceanography (MIO) in Frankreich.
  • Anna Christina Hans beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit den Wechselwirkungen von Ozean und Atmosphäre und deren Auswirkungen auf den Tagesgang in den oberen 15 Metern des Ozeans. Die Arbeit mit dem Titel „Diurnal cycle of near-surface shear, stratification and mixing in the equatorial Atlantic“ (Tagesgang der oberflächennahen Scherung, Schichtung und Durchmischung im äquatorialen Atlantik) wurde am GEOMAR von Professor Dr. Peter Brandt und Professor Dr. Martin Claus betreut. Ihre Daten gewann Anna Christina Hans im Rahmen einer Forschungsfahrt in den äquatorialen Atlantik. Dort setzte sie verschiedene Drifter aus, die Meeresströmungen vermessen. Zusammen mit Winddaten und weiteren Unterwegsmessungen, die während der Forschungsfahrt gewonnen wurden, konnte sie den Tagesgang von Temperatur, Schichtung, Stromscherung und Vermischung am Äquator entschlüsseln. So konnte sie zeigen: Der Tagesgang im obersten Meter des Ozeans und die dadurch verursachte Wechselwirkung zwischen Strömung und Wind haben einen großen Einfluss auf den Eintrag von Windenergie in den Ozean. Anna Christina Hans war nach ihrer Masterarbeit für mehrere Monate zu einem Gastforscheraufenthalt am Laboratory for Studies in Geophysics and Spatial Oceanography, (LEGOS IRD), Toulouse in Frankreich und plant die Aufnahme einer Doktorarbeit am GEOMAR.
  • Preisträger des Jahres 2024
  • Dr. Jenna Balaguer, geboren am 9. November 1993, fertigte ihre Dissertation mit dem Titel „Iron and Manganese Co-Limitation – A potential driver of Southern Ocean Phytoplankton ecology“ („Ko-Limitierung von Eisen und Mangan – ein potenzieller Einflussfaktor auf die Ökologie des Phytoplanktons im Südlichen Ozean“) am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und an der Universität Bremen an. In ihrer Doktorarbeit untersuchte Jenna Balaguer unter der Betreuung von Dr. Scarlett Trimborn (AWI) die Co-Limitation von Eisen und Mangan in Bezug auf das Phytoplanktonwachstum im Südlichen Ozean. Dazu führte sie während und nach der Expedition PS124 mit dem Forschungsschiff POLARSTERN im Jahr 2021 verschiedene Kulturexperimente mit dominanten Arten des Antarktischen Ozeans durch. Derartige Experimente mit Spurenmetallen wie Eisen und Mangan sind sehr anspruchsvoll. Sie konnte feststellen, dass die Verfügbarkeit von Mangan in Anwesenheit von Eisen bestimmte Mikroalgenarten begünstigen kann und dadurch die Zusammensetzung der Planktongemeinschaft und den Kohlenstoffexport beeinflusst. Dr. Jenna Balaguer arbeitet derzeit als Post-Doktorandin am GEOMAR in Kiel.
  • Dr. Jonas Preine, geboren am 22. April 1994, erstellte seine Doktorarbeit mit dem Titel „Volcano-tectonic Evolution of the Christiana-Santorini-Kolumbo Marine Volcanic Field / Central Aegean Sea“ (Vulkanisch-tektonische Entwicklung des marinen Vulkanfeldes Christiana-Santorini-Kolumbo / Zentrale Ägäis“) im Fachgebiet Geophysik an der Universität Hamburg. Unter der Betreuung von Professor Dr. Christian Hübscher und Dr. Paraskevi Nomikou (Universität Athen) beschäftigte sich Jonas Preine mit seismischen Daten des vulkanischen Inselbogens der südlichen Ägäis. In seiner Arbeit zeichnet er die vulkanische und tektonische Entwicklung der Vulkankette mit Santorin im Zentrum über einen Zeitraum von drei Millionen Jahren nach. Dazu analysierte er Daten, die er an Bord des Forschungsschiffs POSEIDON während der Expedition POS538 im Jahr 2019 sammelte, sowie Daten, die während fünf früherer Ausfahrten gesammelt wurden. Besonderes Augenmerk liegt auf der jüngeren Geschichte zerstörerischer Vulkaneruptionen, die die Entwicklung spätbronzezeitlicher menschlicher Kulturen nicht nur auf Kreta, sondern in der gesamten Region, beeinflusst haben. Auf Basis dieser Erkenntnisse zeigt die Dissertation Szenarien für die zukünftige Forschungsschwerpunkte um Santorini. Jonas Preine ist aktuell als Post-Doktorand am Institut für Geophysik der Universität Hamburg beschäftigt.
  • Zurück zum Seitenanfang